![]() |
Vianden Maschine 10: Generalrevision Hier wird gerade der Rotor des Motor-Generators mit dem Maschinenhauskran, der sich oben in der Halle über dem Schachtkraftwerk befindet, hochgezogen. Dieser Vorgang erfolgt nur bei einer Generalrevision (Überholung der Maschine) oder nach einem entsprechenden schweren Störfall (Maschinenschaden). Der Rotor wurde von BBC-Mannheim gefertigt. Die Einzelteile wurden in Mannheim vorgefertigt. Der endgültige Zusammenbau erfolgte dann oben in der Halle über dem Schacht in einer großen Montagegrube, da solch ein großes Teil nicht von Mannheim zum Kraftwerk hätte transportiert werden können. Der Rotor hat einen Außendurchmesser von 5,40 m und hat insgesamt 18 Pole (= 9 Polpaare). Ein Polpaar besteht immer aus einem Nord- und Südpol (Elektromagnet). Bei dem Motor-Generator handelt es sich um einen Innen-Schenkelpolmaschine. Die Nenndrehzahl der Maschine beträgt bei einer Netzfrequenz von 50 Hz 333,33 U/min (Umdrehungen pro Minute) = 50 x 60 / 9 Polpaare. In dem Motor-Generator bin ich während der Inbetriebnahme herumgeklettert, der Einstieg erfolgte von unten durch eine Luke, um Messungen und Kontrollen durchzuführen. Foto: SOCIETE ELECTRIQUE DE L'OUR - Vianden / Luxemburg |
![]() |
Skizze einer Schenkelpolmaschine Die Skizze zeigt einen 12-poligen Rotor bei der man den Aufbau der Maschine gut erkennen kann. An der Welle der Skizze sind sternförmig bei jedem 2. Pol insgesamt 6 Tragarme angebracht . Bei dem Rotor der Maschine 10 in Vianden sind es genau 9 Tragarme (bei jeder 2. Pollücke). An den Tragarmen ist das Läuferjoch bestehend aus Dynamoblechen befestigt. Die einzelnen Magnetpole sind wiederum außen am Läuferjoch befestigt. Jeden Pol umschließt eine Erregerwicklung. Die Nordpole sind in der obigen Skizze mit N" und die Südpole mit S" gekennzeichnet. Jeder Pol hat auch noch Dämpferstäbe, die durch Kurzschlußringe miteinander verbunden sind. Diese haben beim Anlaufen des Motor-Generators als Motor die gleiche Funktion wie der Kurzschlußkäfig im Rotor eines normalen Drehstrom-Asynchronmotors. Beim Pumpen-Betrieb läuft der Motor-Generator auch als Asynchronmotor an und treibt später nach Zuschaltung der Erregung als Synchronmotor die Pumpen-Turbine an. Im Rahmen der Inbetriebnahme des Motor-Generators der Maschine 10 in Vianden wurden auch einige zusätzliche Versuche durchgeführt. So wurde z.B. im Kurzschlußring zwischen zwei Magnetpolen mit einer Rogowski-Spule der fließende Strom gemessen. Dieser Versuch konnte natürlich nur im Stillstand der Maschine 10 durchgeführt werden. Der Motor-Generator wurde von zwei Generatoren des Kavernenkraftwerkes zweiphasig eingespeist. Es wurden dann der Strom im Kurzschlußkäfig jeweils in Polmitte und Pollücke gemessen, dazu musste der Rotor kurz etwas gedreht werden. Dies konnte bei eingeschalteten Anhebeölpumpen per Muskelkraft durchgeführt werden. Während dieser Versuche hat die Maschine 10 laut gebrummt wie ein großer Transformator. Skizze (Quelle): Internet |