Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Bis auf den Pfeiler IV (Drehteil) erfolgt für alle Brückenpfeiler eine Pfahlgründung
mit Eisenbetonpfählen 34/34 cm oder 40/40 cm (siehe auch Bild oben).
1925 war die Verwendung von Betonpfählen für die Tiefengründung noch nicht sehr alt.
Vorher hatte man nur angespitzte Holzpfähle oder Baumstämme verwendet.

Die Eisenbetonpfähle wurden direkt vor Ort in Kappeln oder Ellenberg gefertigt.

Bei den kleinen Brückenpfeilern II, III und V wurde dann direkt oben auf die Pfähle
nur noch ein ca. 3,7 m bis 4,4 m hoher Pfeilerkopf aufbetoniert.
Am Beispiel vom Pfeiler V wird dies in einen späteren Fotobeitrag mit Fotos dargestellt.

Bei der neuen Schleibrücke (Klappbrücke 2000 -2002) reichen die kleinen
Brückenpfeiler 20, 30 und 60 bis zum Schleigrund hinab. Das Fundament
dieser Pfeiler steht dann auf auf VM-Pfählen (Stahlträger mit Mörtel verpresst).
Siehe auch Neubau der Schleibrücke (Beiträge Ende 2000 bis Mitte 2001).

So jetzt fangen wir mal langsam, ganz langsam an mit der Bauerei der Drehbrücke.
Da es nicht so viele Bilder gibt habe ich ein größeres Bildformat 750 x hhh Pixel gewählt.
Man kann dann auch alles besser erkennen und benötigt keine Lupe.

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Blick von der Pontonbrücke auf den Fertigungsplatz der Eisenbetonpfähle auf Kappelner Seite.
Es ist dies der Hafenbereich zwischen der heutigen Klappbrücke und der ehemaligen Drehbrücke.
Vorne links sind zwei Schwimmer der Pontonbrücke zu erkennen.
Die beiden großen Gebäude (rechts von der Bildmitte) gibt es heute noch.
Das linke Gebäude fungierte damals als Speicher der Getreide AG.
Heute sind alle Etagen in Wohnungen umgewandelt und im Erdgeschoss
befindet sich heute die Kneipe „Mausefalle".
Das rechte Gebäude diente damals wie heute als Wohngebäude.
Im Erdgeschoss befindet sich heute die Gaststätte „Cameo".
Das kleinere weiße Gebäude (ganz rechts) ist die Gaststätte „Zur Börse".
Dieses Gebäude wurde im 2. Weltkrieg durch eine Fliegerbombe zerstört.
Nach dem Krieg betrieb auf dem Grundstück Erich Saxer dort einen kleinen Kiosk.
Auf dem Grundstück wurde von 1961 - 1962 ein kombiniertes Wohn- und Geschäftsgebäude
von Erich Saxer errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich heute die Kneipe „Fährschänke".

(heute = 19.01.2004)

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Hafenbereich am 19.01.2004 in dem 1925 die Eisenbetonpfähle gefertigt wurden
Heute Vormittag habe ich mal von der neuen Klappbrücke aus ein Foto von dem
ehemaligen Fertigungsplatz der Eisenbetonpfähle für die Drehbrücke gemacht.

Ganz rechts ist das Wohn- und Geschäftsgebäude von Erich Saxer zu erkennen.
Links davon kommt das heutige Wohn- und Geschäftsgebäude (Lokal: „Cameo").

Dann kommt der ehemalige Speicher der Getreide AG.
(Gut zu erkennen am weißen Streifen zwischen dem 1. und 2. Stock)

Dann kommt ebenfalls ein ehemaliger Speicher der Getreide AG.
Dieser wurde ca. in den 30-er Jahren des vorherigen Jahrhunderts angebaut.
Heute befinden sich in dem Gebäude ebenfalls Wohnungen und im
Erdgeschoss ein Geschäft für Anglerzubehör.

Das Hafenvorfeld soll in den kommenden Wochen noch neu gestaltet werden.

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
In ca. 20 m langen Holzkästen werden die Eisenbetonpfähle direkt am Hafen gefertigt.
Der Beton wird hier direkt vor Ort zusammengemischt.
Rechts oben ist der Kieshaufen zu erkennen.
Per Schubkarre wird der Kies zur Mischanlage (Bildmitte) gekarrt.
Der fertige Beton gelangt mit einem Kübel auf das Holzpodest und wird dort
in darunter befindliche Schubkarren umgefüllt.
Zwei Bauarbeiter sind gerade dabei den Beton zu dem rechten Kasten zu karren.
Der Beton wird in die Schalung umgefüllt.
Die Verdichtung erfolgt mit Hilfe eines Handstampfers (Holzstiel mit Eisenfuß).
Dann wird die Oberfläche noch abgezogen und mit einer Kelle geglättet.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Fast das ganze Hafenvorfeld ist hier mit mehr oder weniger fertigen Eisenbetonpfählen belegt.
Rechts im Bild ist die Schlei und ein Stück vom Heringszaun zu erkennen.
Damals gab es aber nicht so viel Verkehr am Hafen, daher
konnte man den ganzen Platz ohne Protestgeschrei belegen.
Autos gab es damals auch noch so viele.

Die fertigen Betonpfähle werden dann rechts direkt am Wasser aufgestapelt
und dann per Ponton zu den einzelnen Pfeilerbaustellen transportiert.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Diese Pfähle sind bereits fertig.
Das Anheben der Pfähle geschieht mit Hilfe von Dreibeinen und Kettenzügen.
Kräne so wie heute sind auf der Baustelle nicht zu erkennen.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Der Platz ist jetzt fast ganz geräumt.
Die fertigen Eisenbetonpfähle liegen rechts im Bild aufgestapelt
und warten auf den Abtransport zu den einzelnen Pfeilern.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Auch auf der Ellenberger Seite werden Eisenbetonpfähle
direkt auf dem Brückendamm gefertigt.
Vorne rechts im Bild sind die Spitzen von drei Pfählen zu erkennen.
Das Brückenwärterhaus wird später direkt hinter dem Strommast
mit Schrägabstützung errichtet werden.

Im Hintergrund ist Kappeln mit der Nikolai-Kirche zu erkennen.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Hier wird auf der Ellenberger Seite gerade ein Betonpfahl
am Straßenrand zur Zwischenlagerung abgeladen.
Der Pfahl wird mit Hilfe des Dreibeines und Kettenzuges angehoben,
dann kann das zweite Radgestell herausgezogen und der Pfahl abgesenkt werden.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

Mitte 1925 - Fertigung von Eisenbetonpfählen direkt vor Ort in Kappeln
Hier werden mit Hilfe eines Pontons fertige Eisenbetonpfähle zu einer Pfeilerbaustelle
transportiert damit sie in den Schleigrund eingerammt werden können.

Links im Bild sind die Schwimmer der Pontonbrücke zu erkennen.

(Foto: Archiv der Stadt Kappeln)

15.01.2003 - Rückbau der Drehbrücke: Ausbaggerung von Eisenbetonpfählen
Nach 75 Jahren Betriebszeit kam das endgültige Aus für die Drehbrücke.
D.h. die Brücke wurde zurückgebaut.
(Siehe auch Rückbau der Drehbrücke)

Nach dem Abheben der Überbauten 1-4 und Pfeilerköpfe II und III
mit Hilfe von zwei holländischen Schwimmkränen wurde der Rest
von Pfeiler IV und V sowie die Räumung des Schleigrundes mit Hilfe
eines großen Hydraulikbaggers erledigt.

Bei der Grundräumung im Bereich von Pfeiler II und III wurden auch die
Spitzen von einigen Eisenbetonpfählen aus dem Schleigrund herausgerissen.
Diese kann man auf dem Baggerschiff HENRIETTE gut erkennen.

So sieht man sich nach fast 77 Jahren im Schleigrund steckend wieder.